Episode 8: Die institutionalisierte Form des Vergessens – Brauchen wir eine neue Erinnerungskultur?
Roger Willemsen sagte in seiner Rede zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus 2002 in Darmstadt: „Die Gefahr besteht, dass gerade unsere Formen des Gedenkens sich vor das Denken geschoben haben und vor die Dinge, derer gedacht werden soll. Die Gefahr besteht, dass jene höhere Unverbindlichkeit, „Vergangenheitsbewältigung“ genannt, viel eher eine „Verlegenheitsbewältigung“ ist, die uns vor allem sagt: Alles ist gut, so lange Gedenkstunden abgehalten werden, isolierte, von aller Gegenwart befreite rhetorische Übungen mit eigenen pietätvollen Gattungsnormen.“
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz (Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus) am 27. Januar 2020 machen sich die Dauernörgler Gedanken zum aktuellen Zustand der Erinnerungskultur in Deutschland und über die Frage, wie man eine Erinnerungskultur für junge Türkeistämmige und Muslime etablieren kann.
Lesehinweis: „Der Bruch im Verborgenen“ von Murat Kayman
(Intro/Outro: revolt, Produced by White Hot)